Abschied von Nina


Diese Abschiedskarte wurde von Romi-Barbara kreiert.
Herzlichen Dank.



ein vogel ohne namen

 er sitzt auf einem hohen baum
und man sieht ihn kaum
manchmal
glänzt er in allen farben
manchmal bluten seine alten narben

er kann singen und sich präsentieren
er kann still sitzen und phantasieren
er kann bluten und schweigen
andere vögel meiden

er blutet
und der stamm färbt sich rot
er blutet
und stellt sich tot

zu schwach, um zu fliegen
zu müde, um zu ruhn
doch er steht und will siegen
er möchte tun

zart ist sein gefieder
funkelnd sein blick
tiefgreifend seine lieder
den wind im genick

der wind kann ihn schütteln
ganz zart oder auch rau
doch man muss ihn rütteln
sonst geht er zur sau
man kann ihn nehmen
lieb haben und drücken
doch man darf ihn nicht lähmen
nicht schliessen der freiheits lücken

sein sinnen ist weit
ist eine unendliche zeit
er soll die flügel trainieren
sonst muss er den tod riskieren

wenn er blutet
kommt er von kräften
wenn er blutet
soll er trinken von der liebe säften

dieses elixier reicht weit –
es reinigt den stamm
es lockert die flügel
es weckt den vogel


ein vogel ohne namen


©nina dorizzi-mahler
22.06.1995


Verbunden mit dem Geist
dank Macht der Gedanken
Öl – 45x36 cm

ich liebe das leben

 und wieder ist es dunkel, kalt und nass
und ich suche nach dem licht

ich

ein vogel ohne namen


zerzaust und zerfetzt

schweratmendängstlich und doch stark
sicher und doch fragend

er putzt sein gefieder
sitzt und ruht
hört der anderen lieder
sitzt und ruht

er blickt umher
weit über die berge
er blickt umher
weit über die seen

xxx xxx
er blickt zurück
wehmut steigt auf
er blickt zurück
nebelschwaden nehmen die sicht

er schüttelt sein gefieder
zieht seine federn flach
nun glänzt es wieder
in himmlischer pracht

er setzt an zum flug
segelt mit dem wind
lässt sich tragen von den lüften
setzt an zum flug


ich liebe das leben

©nina dorizzi
oktober 2005

Geschenk für Nina
gemalt von Roswitha
zu ihrem 62. Geburtstag am 12. September 2006


Ninas Gedichte
»Ein Vogel ohne Namen« und »Was Augen sagen«
haben mich zu diesem Bild inspiriert.



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was augen sagen
bewegt das herz
sie lachen, sie trauern
zerbrechen mauern

angst und erstaunen
lassen dich erschüttern
du spürst sie tief
als wenn dich jemand rief

sie halten dich im bann
du kommst nicht los
dein hirn beginnt zu kämpfen
nichts kann dich dämpfen

die vernunft ist dahin
den verstand verloren
es drängen dich taten
niemand kann raten

eine leere im magen
einen druck in der kehle
es leidet die seele
du kannst es nicht mehr ertragen

du siehst
und spürst diese augen
am tag und in der nacht
sie haben dich
um deine ruhe gebracht

©nina dorizzi 30.08.06


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Erinnerung an Nina ––––>>>>

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