In dieser Nacht legte sich Jetti zu mir in mein großes Bett, damit ich mich nicht so einsam fühlte. Sie hatte Angst, Regulas Worte und der Tod Judiths könnten mir zu sehr unter die Haut gefahren sein. Jettis Besorgnis war nicht unberechtigt. Mein Herz hämmerte bedenklich, die Ereignisse brachten mich innerlich in Aufruhr. Ein wenig Wahrheit lag in Erems Bemerkung, passierte an Gerhards Grab beinahe das, was er Judith zu erklären versuchte. Nun aber hatte ich wieder eine Familie und im Grunde genommen war ich bereit, das Leben ohne meinen Mann wieder in vollen Zügen zu genießen.
Das Aufwachen am Morgen bescherte mir ein lange vermisstes Glücksgefühl, als mein noch schlaftrunkener Blick auf Jetti fiel. Welch herrlicher Sommermorgen, der da durch die Ritzen der Jalousien blinkte, die Strahlen der aufgehenden Sonne wie mit hauchzarten Fingerspitzen über die Bettdecke streichen ließ! Entzückt berührte ich Jettis Wange, beobachtete die flatternden Augenlider, erwartete ihren samtbraunen Blick, erhaschte das freudige Aufleuchten und gab ihr einen neckischen Kuss auf die Nasenspitze.
»Sidi! Bist du schon lange wach?«, murmelte sie, nahm mein Gesicht in beide Hände, küsste mich schüchtern auf die Lippen.
»Guten Morgen, meine Liebe. Ein paar Minuten sah ich dir beim Schlafen zu. Danke, dass du hier bist, Jetti. Nicht alleine aufzuwachen ist wie ein Geschenk für mich. Lass uns aufstehen. Du kannst gerne mein Bad benutzen, wenn du möchtest.«
Sie streifte den Morgenrock über und schüttelten den Kopf. »Nein danke, Sidi, ich gehe runter in mein eigenes Bad. Bis später dann.«
Da war er schon wieder, der verflixte Alltag, brachte mich auf den Boden der Realität zurück. Einen Augenblick hatte ich doch tatsächlich Judiths tragischen Tod vergessen. Beim Frühstück vermieden wir dieses traurige Thema. Für Jett gab es heute nicht viel zu tun, die Angestellten hatten alles im Griff. Der Koch überschlug sich schier vor Arbeitseifer, doch das schlechte Gewissen stand ihm ins Gesicht geschrieben. Elsa wich nicht von seiner Seite, beäugte jeden Handgriff, als ob er durch eine unbedachte Bewegung ein noch nicht gelüftetes Geheimnis verraten könnte.
Hoch stand die Sonne, kaum einen Schatten werfend. Wir waren auf der Terrasse unter dem dichten Blätterdach einer üppigen Rebe vor der Hitze geschützt. Henriette, René und ich durften wieder einmal auf Sarahs Gesellschaft verzichten. Sie hielt nichts von Familienidylle. Sie war ins Schwimmbad gegangen, wollte ihren biegsamen Körper im Wasser trimmen und von der Sonne bräunen lassen. René war froh, den Gehässigkeiten seiner Mutter für eine Weile nicht ausgesetzt zu sein. Die Stimmung war trotz gemiedenem Thema gedrückt, denn heimlich dachten wir alle an das Unglück, das Judith zugestoßen war. Kommissar Wepfer und sein Kollege Renold hatten versprochen, uns auf dem Laufenden zu halten.
René las uns Gedichte vor. Er rezitierte gekonnt, leierte nicht einfach Worte herunter. Ein zu der Jahreszeit passendes Gedicht von Friedrich Hölderlin trug er mit besonderer Inbrunst vor. Grinsend hob er die letzten Zeilen hervor, die altmodische Schriftweise betonend.
»Haha, da ist noch eins, das wird euch gefallen«, rief René, stellte sich in Positur, begann mit schalkhaft blinzelnden Augen:
August
Inserat
Die verehrlichen Jungen, welche heuer
Meine Äpfel und Birnen zu stehlen gedenken,
Ersuche ich höflichst, bei diesem Vergnügen
Wo möglich insoweit sich zu beschränken,
Dass sie daneben auf den Beeten
Mir die Wurzeln und Erbsen nicht zertreten.
Theodor Storm
Schmunzelnd stimmten Jetti und ich in sein ansteckendes, schallendes Gelächter ein. Wir aßen eine Kleinigkeit, tranken Kaffee, und Jetti erzählte amüsante Episoden aus ihrer Zeit in der Fremde. Die Zeit verstrich im Nu und René, der die theoretische Prüfung zu meinem Erstaunen im ersten Anlauf meisterte, musste am Nachmittag zur praktischen Fahrprüfung antreten. Aufmunternd wünschten wir ihm viel Glück und versprachen, die Daumen ganz fest zu drücken.
»Danke, liebes Grosi und Tante Jette! Nun kann nichts mehr schief gehen …, rief er jungenhaft überschwänglich.
»Ich bin nicht deine Tante«, sagte Henriette leicht verärgert, »und nenn mich nicht Jette!«
»Schon gut, Tante Jette. Ich mag dich halt unheimlich gut. Irgendwie gehörst du doch auch zur Familie, deshalb bist du so was wie ’ne Tante für mich.«
»Wenn du so frech fährst, wie du jetzt bist«, rügte ich meinen Enkel sanft, »dann sehe ich schwarz für dein so heiß ersehntes Billett, mein lieber Junge.«
Als René gegangen war, erschien der Koch auf der Terrasse, erkundigte sich, ob der Imbiss geschmeckt habe. Es war ihm nicht wohl in seiner Haut. Ich hatte ihn um eine Unterredung gebeten. Henriette verdrückte sich.
» Herr Bell, wir waren uns doch einig, dass Sie nur durch eine Therapie von der Spielsucht befreit werden können. Ich habe gehört, dass Sie meinen Rat nicht befolgen.«
»Es tut mir Leid, Frau Benz-von Wiggenstein. Es ist einfach stärker als ich und ich hatte eine Glückssträhne und glaubte, aus dem Schlamassel zu sein. Aber dann kam das Pech zurück. Ich weiß, es ist ein Teufelskreis. Hätte ich nur auf Sie gehört!« Herr Bell seufzte. »Es stimmt, ich wollte Judith nochmals anpumpen, aber sie ging nicht darauf ein und ist einfach davon geradelt. Ich blieb noch einige Minuten draußen, war enttäuscht, aber getan habe ich Judith nichts. Als ich in die Küche zurückging, hielt meine Frau mir eine Standpauke. Sie hat ja Recht, meine Gläubiger machen mir die Hölle heiß. Deshalb fragte Elsa, ob Sie uns einen Vorbezug auf die in Aussicht gestellte Erbschaft geben würden, dann wäre ich meine Sorgen auf einen Schlag los …«
»Herr Bell, ich bedaure sehr, dass Sie unter Spielsucht leiden. Es ist eine Krankheit, die Sie sich eingestehen müssen. Tun Sie etwas dagegen. Ihrer Frau zuliebe werde ich Sie nicht entlassen. Gehen Sie jetzt!«
Am Abend gab es Anlass zu einer kleinen leisen Feier. René hatte die Fahrprüfung geschafft. Mutter Sarah glänzte durch Abwesenheit. Sie kam erst nach dem Nachtessen, sagte mürrisch, sie habe in der Stadt gegessen.
Als René ihr freudig den Fahrausweis zeigte, rief Sarah mit beißendem Humor: »Potz Blitz! Wie viel hat der Brief deine Großmutter gekostet?«
»Ach weißt du, Mama, so blöd bin ich nun auch wieder nicht. Die Gene meines Vaters wirken sich bei mir aus. Komm, setz dich zu uns, wir schauen uns einen Film an.«
Bewundernd nickte ich René zu. Er kannte seine Mutter gut, ließ sich von ihr nicht mehr provozieren. Erstaunlicherweise ging sie nicht auf die Bemerkung von Edgars Genen ein, nahm die Einladung an, schmiss sich in einen Sessel und zeigte sich für den Rest des Abends umgänglich und richtig freundlich.
Sie sprang sogar hilfsbereit herbei, als ich kurz vor dem Ende des spannenden Films plötzlich sagte: »Es tut mir Leid, ich kann nicht mehr. Mir ist eigenartig zumute, ich muss ins Bett.«
Auch René und Henriette sprangen auf. Ich wurde von den dreien mehr in mein Schlafzimmer getragen als begleitet. Nach einem kurzen Wortwechsel setzte Henriette sich durch, blieb allein bei mir, half mir beim Auskleiden, Waschen und ins Bett steigen. Kaum dass ich ausgestreckt lag, ging es mir besser. Meine Freundin verbrachte auch diese Nacht an meiner Seite, was mich ungemein beruhigte.
Am Morgen ging es mir besser. Zu viert saßen wir am Frühstückstisch. Mit lauernden Blicken wurde ich beobachtet. Zittert ihre Hand? Atmet sie schwerer als sonst?
»Nun macht nicht solche Gesichter«, sagte ich forsch, »da vergeht mir ja der Appetit! Ich bin in Ordnung, es geht mir gut.«
Endlich huschte ein erleichtertes Lächeln über Renés und Henriettes Gesicht, nur Sarahs Miene drückte noch Skepsis aus.
Nach dem Frühstück rief Otto Plüss an. Er kümmerte sich um den Fall Judith Mettler, informierte mich über den neuesten Stand der Ermittlungen. Leider gab es noch keine tief schürfenden Erkenntnisse. Der Kommissar hatte noch niemand gefunden, der Erems vollen Namen oder gar seine Anschrift kannte. Vermutlich wohnte er gar nicht in Wiggenstein, sondern in einem der angrenzenden Dörfer Lauern oder Gerkingen. Die Fahndung lief auf Hochtouren. Die Beschreibung des Mannes sowie der Vorname Erem ließen vermuten, dass er Marokkaner sein könnte. Womöglich war er im Welschland aufgewachsen, wohnte aber schon lange hier, denn er sprach den hiesigen Dialekt mit einem Anflug eines französischen Akzents.
Nach diesem Telefonat war ich zu emotionsgeladen, um Tennis oder Kricket zu spielen. Außerdem war es ekelhaft schwül und heiß. Dicke Wolken überzogen rasch das luftige Blau des Himmels, formierten sich zu drohenden Gebilden, kündeten ein Gewitter an.
Wenn mir nur dieser Erem mit seinem unseligen Spruch über sich zu Tode trauernde Witwen nicht dauernd in den Sinn käme, dachte ich entnervt, ich bin nicht eine von denen, ich habe Freude am Leben! Trotzdem fühlte ich mich immer elender. Das Herz pumpte den Lebenssaft mühsam durch die Kammern. Mein Enkel setzte sich nahe zu mir, hielt meine Hand, ging mir allmählich mit seiner affenartigen Liebe auf die Nerven. Sogar Sarah schlich um mich herum, machte mitleidige Bemerkungen.
Leider war Jetti nicht da, um den liebevollen Plaggeist zu bremsen, der jetzt auf die Uhr schaute, ins Haus eilte und mit einem Glas Wasser und meinem Medikament wieder kam. Mit ernster Miene zählte er meine Herztropfen ab, Sarah zählte laut mit. René flößte mir das Gesöff ein, das nach gar nichts schmeckte. Trotzdem verzog ich den Mund angewidert.
»Gleich geht es dir besser, liebes Grosi«, säuselte René, »die Tropfen werde dir helfen. Soll ich dir weiter aus der Geschichte vorlesen, die wir begonnen haben?«
»Jaja, dann machst du nichts Dümmeres«, brummte ich ergeben und lehnte mich zurück.
Henriette kam, um sich nach meinem Befinden zu erkundigen.
»Sie ist in den besten Händen«, sagte Sarah überheblich, »mein Sohn sollte Arzt werden. Er betreut seine Großmutter wie ein Profi.«
»René ist eine wahre Klette, Henriette, aber er meint es gut. Sarah, möchtest du Frau Auger nicht ein wenig zur Hand gehen? Du findest doch die Geschichte langweilig, die René mir vorliest.«
»So langweilig nun auch wieder nicht«, murrte sie, »ich bleibe lieber hier. Wenn was ist mit dir, braucht mein Sohn meine Unterstützung.«
Henriette warf mir einen mitleidigen Blick zu, den ich müde lächelnd quittierte.
Während der Nacht verschlechterte sich mein Zustand rapid. Wäre ich nicht so stur gewesen, hätte Jetti Doktor Schramm gerufen. Ich aber war überzeugt, dass es mir bald wieder besser gehen würde. Das Gewitter hatte Abkühlung gebracht. Sie erwachte plötzlich aus ihrem leichten Schlummer, sonst hätte wohl mein letztes Stündchen geschlagen. Keuchend und mit schmerzverzerrtem Gesicht lag ich neben ihr, nicht fähig, etwas zu sagen. Sie fackelte nicht lange, rief den Rettungswagen und begleitet mich ins Spital.
Nun folgten für meine Freundin bange Stunden des Wartens. Mit leerem Blick saß sie auf der Kante einer Bank, flehte stumm um Kraft für mich. Noch vor dem Morgengrauen kam Otto Plüss, den sie angerufen hatte, unterstützte sie beim Flehen um Gnade bei der höheren Macht.
Meine Zeit war noch nicht abgelaufen. Zum zweiten Mal stand ich an der Schwelle, wurde nicht eingelassen ins Reich der Toten. Bei Sonnenaufgang sagte der Chefarzt der Klinik meinen Freunden, dass es Hoffnung gab. Über den Berg sei ich noch nicht, aber die Chancen stünden gut.
»Frau Benz-von Wiggenstein nahm wohl meine Warnung nach ihrem ersten Infarkt nicht ernst, sonst hätte sie die für sie lebensnotwendigen Tropfen nicht leichtsinnig abgesetzt. Noch dazu ohne Rücksprache mit ihrem Hausarzt«, äußerte der Arzt vorwurfsvoll.
»Das hat sie nicht getan«, rief Henriette Auger entrüstet, »das kann ich beschwören! Ihr Enkel gab ihr das Medikament immer zur selben Zeit, wie vorgeschrieben. Ich war fast immer dabei, sah es mit eigenen Augen.«
»Tatsächlich? Hm eigenartig. Bringen Sie mir das angebrochene Fläschchen her, ich möchte den Inhalt analysieren lassen. Es könnte ja sein, dass mit dem Medikament etwas nicht in Ordnung war. Sie sagten, ihr Enkel gab ihr die Tropfen?«
»Sie glauben doch nicht etwa, das Herzmittel sei manipuliert worden«, sagte Otto Plüss mit gerunzelter Stirn, »oder ihr Enkel …«
»Nun, auf ihn wartet ein immenses Erbe aber ich will keine voreiligen Schlüsse ziehen. Sobald die Patientin ansprechbar ist, wird sich zeigen, ob ihr etwas Ungewöhnliches aufgefallen ist. Wir müssen die Blutuntersuchung und einige Tests abwarten. Frau Auger, Herr Plüss, ich muss weiter.«
Otto fuhr Henriette nach Hause. Einer Eingebung folgend beschloss Jetti, der Belegschaft zu sagen, mein Zustand sei äußerst kritisch, es gebe kaum Hoffnung.
René war außer sich. Mitleidig suchte Sarah nach tröstenden Worten für ihren Sohn. Die Angestellten versanken in Trübsal. Jetti ging in mein Schlafzimmer, um das Medikament aus der mit Diamanten und Rubinen verzierten Schatulle zu nehmen. Sie stand nicht auf dem Nachttisch. Aufgeregt rief sie René zu sich. Er kam mit seiner Mutter im Schlepptau angetrottet. Mit abwesendem Blick stand er im Zimmer. Entnervt schlug Henriette die Faust auf den Tisch, um seine Aufmerksamkeit zu gewinnen.
Endlich reagierte er, suchte nach der Schatulle, fand sie nicht und schrie verzweifelt: »Ich habe die Schatulle immer hier auf dem Nachttisch gelassen. Du warst doch zuletzt mit Grosi Sidi zusammen! Und überhaupt, was soll das eigentlich? Ist doch sowieso schnurzegal, wo das Zeug jetzt ist, wo es doch nicht geholfen hat.«
Geknickt schlurfte er in sein Zimmer, schmetterte die Tür hinter sich zu. Sarah streifte Henriette mit einem vernichtenden Blick und rannte ihrem Sohn nach.
Wo war bloß die Schatulle geblieben? Sie war mindestens zwanzigtausend Franken wert. Hatte jemand die Lage ausgenützt und sie entwendet? Der Koch brauchte dringend Geld. Wäre er der Dieb, wird er das Medikament fortgeworfen haben, überlegte Jetti. Ein unbestimmbares Gefühl trieb sie dazu, alle Abfallsäcke und Papierkörbe zu durchwühlen. Nach zwei Stunden erfolgloser Suche war sie nahe daran, aufzugeben. Eine letzte Möglichkeit war der Küchenabfall, der beim Hinterausgang deponiert wurde. Mit Widerwillen grübelte sie in faulen Salatblättern uns Essensresten herum. Ihre verbissene Ausdauer wurde belohnt. Mit einem wilden Schrei und Tränen in den Augen presste Henriette das wichtige Beweismittel an ihre Brust. Beweismittel?, fuhr es ihr durch den Sinn. Warum sonst wäre das Medikament hier gelandet, wenn nicht jemand etwas zu vertuschen hätte? Ach was, wenn Bell die Schatulle genommen hat, warf er das Fläschchen einfach fort, basta, dachte sie. Warum aber in das Grünzeug und nicht in den Glasabfall? Hektisch blickte sie sich um, stellte erleichtert fest, dass sie von niemandem beobachtet wurde.
Henriette überlegte, ob sie den Koch in die Mangel nehmen und ihn unverblümt nach der Schatulle fragen sollte. Sie riskierte einen Blick durch das Fenster. Er war nicht allein in der Küche. Seine Frau und Regula waren mit Gemüserüsten beschäftigt. Ach was, soll sich doch der Kommissar die Zähne an Bell ausbeißen und sich von Regula Löcher in den Bauch fragen lassen, entschied sie und schlich, einer Verbrecherin gleich, zu ihrer Terrasse hinüber.
Um selber zu fahren, war Jetti viel zu aufgewühlt. Der Chauffeur fuhr sie ins Krankenhaus, wo sie sich mit ihm im Café wieder traf, nachdem sie das Corpus Delicti dem zuständigen Arzt übergeben hatte. Der Chauffeur fragte nichts. Er war seit dreißig Jahren ein zuverlässiger, stets diskreter Angestellter im Hause Benz-von Wiggenstein.
Nach scheinbar endlos langer Zeit kam eine Krankenschwester, unterbrach Jettis wirren Gedankenfluss, sagte freundlich: »Frau Benz-von Wiggenstein ist aufgewacht und hat nach Ihnen gefragt, Frau Auger. Sie ist noch sehr schwach, verträgt keine Aufregung, denken Sie daran und bleiben Sie nicht zu lange.«
Leise huschte Jetti in mein Zimmer, beugte sich über mich, suchte meinen Blick, strich mir über die Wange. Zum Reden reichte meine Kraft nicht aus. So blinzelte ich ihr zu und brachte ein vages Lächeln zustande. Unsere Hände verschlangen sich ineinander. Bald fühlte ich ihre Wärme in mich strömen, atmete tief durch und genoss das angenehme Gefühl.
»Das wird schon wieder, meine Liebe«, flüsterte Henriette, »ruh dich aus, ich komme morgen wieder.«
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